Ich hoffe, diese Threadbenennung ist nicht allzu vielversprechend^^
Zur Zeit bin ich auf einer relativ kurzen Amerikareise und schreibe grad von San Diego aus, was ich waehrend meines 4-taegigen Las Vegas-Aufenthalts so in mich aufnehmen konnte. Ich hoffe, dass dies oder jenes euch ein Tipp sein kann.
So besonders ausfuehrlich wird mein Pokerbericht leider nicht ausfallen koennen, da ich in der ersten Nacht etwa 3 Stunden, in der zweiten Nacht 5, in der dritten Nacht nur 2 Stunden pokern konnte.
Es war eher eine Touri-Reise, weshalb ich diesen Bericht mit anderen (aus meiner Sicht) interessanten Anekdoten fuellen werde. Fuer 100%ige Richtigkeit garantiere ich aber dennoch nicht^^
Grob werde ich meinen Text gliedern in
- Las Vegas
- Hotel/Casino
- Poker
Zu allererst mein erster Eindruck ueber Las Vegas.
Ich komme im Flughafen von Las Vegas an und an dem Zeitpunkt, wo ich aus dem Flugzeug steige, bietet sich mir ein gleichzeitig amuesanter und bizzarrer Anblick: Im Flughafen sind massenhaft Slot-Machines.
Warum das?
An den ersten paar Slotmachines kann ich vorbei, aber an je mehr ich vorbeilaufe, desto mehr soll ich anscheinend in Versuchung kommen. Auch soll ich wohl alles Kleingeld in Las Vegas lassen, wenn ich die Stadt verlasse.
Willkommen in Las Vegas, ehemals Sin City, angestrebt "City of Entertainment".
Las Vegas ist eine etwas andere amerikanische Stadt. Es hat keinen 'verruchten' Eindruck gemacht; ganz im Gegenteil: Die Stadt ist total faszinierend. In LV kann man nachts auf der Strasse rumlaufen, ohne Angst zu haben und somit zaehlt LV zu den absoluten Ausnahmefaellen zwischen den amerikanischen Grossstaedten.
Es ist nachts teilweise belebter als tagsueber.
Las Vegas befindet sich mitten in einer Wueste des Bundesstaats Nevada.
Dass die Stadt entstehen konnte und heute noch entsteht, verdankt es dem Hoover-Damm. Dieser riesige Damm staut den Colorado-Fluss zum Lake Mead auf und speist neben LV auch und hauptsaechlich Los Angeles mit Strom. Natuerlich bezieht LV auch das Wasser daher.
Nur etwa 20% der Energie soll LV vom Hoover-Damm beziehen.
Las Vegas beherbergt etwa 600.000 Einwohner und ist die amerikanische Stadt mit der hoechsten Wachstumsrate.
Pausenlos werden Hotels gebaut. Zusaetzlich ist LV eine bedeutende Messestadt.
Pro Jahr wird Las Vegas von 40 Millionen(!!) Menschen besucht.
Die Temperatur betrug etwa 100 Grad Fahrenheit, was etwa 38 Grad Celsius entspricht. Als ich diese Zahlen gelesen hab, war ich geschockt. Ich bin fuer gewoehnlich ab ca. 32 Grad Celsius bewegungsunfaehig. In Korea bin ich es ab 28~30 Grad Celsius
Las Vegas ist wirklich heiss, aber es ist ertraeglich. Sehr zum Erstaunen.
Das liegt an der sehr niedrigen Luftfeuchtigkeit. Zusaetzlich wehte oft ein angenehmer Wind und machte alles noch angenehmer. Ich bin teilweise sogar in langen Hosen rumgelaufen. Es ist sehr trocken, weshalb man sich gut eincremen sollte und man grundsaetzlich sehr durstig ist in LV.
Man sagt sich, dass wenn man zur Bank muss und es draussen sehr heiss ist, man einfach ins Casino geht und sich dort das Geld holt
Las Vegas ist trotzdem nicht auf Casinos zu reduzieren.
Neben dem Hoover-Damm hab ich andere Hotels(dazu spaeter mehr), LED-Show, Brunnen-Show, Vulkan-Show, den Grand Canyon und natuerlich die Strassen Las Vegas' + Downtown besichtigt. Auch das sog. "Premium Outlet" ist auch ein Besuch wert, wenn man billiger Markenklamotten shoppen moechte.
Trotzdem wuerde ich nicht laenger als 1 Monat in LV bleiben wollen, da es doch mit der Zeit relativ eintoenig werden kann.
Bevor ich zu den Hotels komme: Las Vegas lebt vom Gambling.
Der Fokus ist daher auf Gambling gesetzt. Gegambled wird in Casinos.
Neben den einzelnen Casinos besitzt jedes Hotel im Erdgeschoss ein Casino. Je groesser das Hotel, desto groesser das Casino.
Ich hatte ein Zimmer im MGM Grand Hotel. Es ist mit ueber 5000 Zimmern das groesste Hotel der Welt!
Um sich ein Bild von der Groesse zu machen:
Um in jedem Zimmer einmal zu schlafen, brauchst du mehr als 13 Jahre
Um von einer Seite zur anderen Seite zu kommen, brauchst du angeblich rund 30 Fussminuten.
Das MGM Grand Hotel besitzt weiterhin etwa 100 Aufzuege.
Derzeit ist ein Hotel im Bau, das wieder den Rekord brechen will und mehr als 8000 Zimmer beherbergen will.
Solche Hotels haben teilweise 3-4 stoeckige Parkhaeuser nur fuer die Bediensteten. (Parken ist in LV uebrigens grundsaetzlich immer kostenlos). Die Anzahl aller Bediensteten eines grossen Hotels(wie z.B. Bellagio, MGM Grand Hotel) belaeuft sich auf etwa 10.000.
Es gibt etwa ~20 richtig grosse Hotels in LV(3000-5000 Gaestezimmern) und sehr viele kleine Hotels.
Und waehrend Messezeiten ist Las Vegas total ausgebucht. lol.
Interessant sind die verschiedenen Themenhotels.
Im New York New York Hotel sieht man von aussen die bedeutendsten Gebaeude New Yorks inkl. Freiheitsstatue.
Neben dem Paris Hotel steht eine Kopie des Eifelturms, das man ebenfalls besteigen kann.
Das Excalibur-Hotel sieht total kitschig aus und sieht aus wie ein Playmobil-Maerchen-Schloss aus dem englischen Mittelalter.
Im Venetian Hotel gibt es eine Nachbereitung der venetianischen Stadt innerhalb des Hotels. D.h. im Hotel gibt es diese Kanaele und diese venetianischen Gondelfuehrer. Diese sind uebrigens alle Gesangs-Absolventen und singen dir was vor
Zusaetzlich ist es im Hotel immer Tag. Sprich, die Decke ist ein blauer, leicht bewoelkter Himmel und wenn du nicht aufpasst, merkst du es nicht wirklich, dass es draussen eigentlich dunkel ist.
Das Bellagio Hotel ist das Casino, das von den Ocean's Eleven ausgeraubt wurde.. man kann eigentlich sagen, dass der Film eine sehr gute Werbung fuer das Bellagio Hotel ist.
Vor dem Bellagio Hotel kann man die kostenfreie Brunnenshow geniessen, die viertelstuendlich stattfindet. Die Fontaenen schiessen teilweise bis zu 60 Meter oder mehr in die Hoehe.
Vor dem Mirage Hotel findet die ebenfalls kostenlose Vulkan-Show statt.
Diese findet ab Sonnenuntergang bis 0 Uhr stuendlich statt.
Die Kosten fuer EINE Vulkanshow belaeuft sich auf etwa 5000$.
Wer's hat, der hat's.
Im Venetian Hotel findet man uebrigens die Tao Lounge, ein Night Club, eine Edel-Disco. Man sagt, dort soll sich die Creme de la Creme tummeln; sprich ein hohes Niveau bei Maennern und Frauen, was Liquiditaet und Aussehen anbelangt. Auch Paris Hilton und Lindsay Lohan sollen da angeblich oft zu sehen sein^^
Da ich nur im MGM Grand Hotel geschlafen hab, kann ich zu den Hotelkosten der anderen Hotels nichts sagen.
Die Hotelkosten unterliegen groesseren Schwankungen, je nachdem wie viel in LV los ist und das schwankt ebenfalls sehr stark.
Als Richtlinie kann man mit 150-250$ pro Nacht rechnen.
Teilweise sogar ueber 300$.
Ein Zimmer hatte 2 King Size Betten. Man koennte also sich also theoretisch zu 4. ein Zimmer mieten, was die Kosten drastisch senken wuerde.
Bei mir hat ein Zimmer 160$ gekostet.
Am wenigsten los ist in Las Vegas in den ersten zwei Dezemberwochen.
Zu diesem Zeitpunkt sollen die Hotelkosten sogar auf unter 100$ fallen.
Nun komme ich zum Pokern^^
Wer die naechste Zeit Las Vegas besuchen und hauptsaechlich pokern will, sollte das Rio Hotel besuchen; dort findet in einem Monat die naechste WSOP statt.
Ansonsten gabs im MGM eigentlich genug Tische.
Es gab recht viele NL Cashgame Tables und ab und zu wurden SnG's(Buy-In 40$~60$ glaub ich) angesagt. Man konnte sich in eine Liste eintragen und sobald sich genug Leute eingetragen hatten, konnte man dann entweder einen Tisch mit einem Wunschlimit neu eroeffnen oder ein gewuenschtes SnG beginnen. Es wurde dann auch regelmaessig der Name auf einer elektronischen Tafel angezeigt und auch per Mikrofon angesagt.
Der Versuchung, NL zu spielen, habe ich widerstanden und habe als FL Spieler ausschliesslich FL gespielt.
Sehr angenehm waren die erstaunlich niedrigen Limits.
Gefunden habe ich 2/4, 3/6(Blinds 1-3) und 4/8 Tische.
Dies machte es mir leichter, mit den Zahlen umzugehen, da es meine regulaeren Onlinelimits sind.
Im NL Bereich gab es weit verstreut viele Limits. Aber angefangen haben die Limits so weit ich weiss bei 1-2.. Ebenfalls gesehen hab ich auch 5-10..
Wie auch immer..
Woran ich mich gewoehnen musste, war das Prozedere. Den Ueberblick ueber die Potgroesse zu behalten, war ebenfalls relativ schwierig.
Odds & Outs Berechnungen wurden somit Pi mal Daumen gemacht.
Absolut zugute kam mir dabei, dass ich sehr viele Haende auf 2/4 gespielt hab, sodass ich stets ein gutes Gefuehl fuer die Potgroesse hatte.
Es war mein erster Poker-Casinobesuch und ich bin begeistert.
Homegames(NL Cash und NL SnG) und anderen Turniere(NL SnG und NL MTT) haben mir noch nichtmal einen Bruchteil so viel Spass gemacht wie diese Casino Abende mit FL Cash.
Ich konnte mich eigentlich ziemlich gut unter Kontrolle halten, aber Aces zu bekommen haben alte Gefuehle neu definiert(z.B.Herzklopfen). Gefuehle, die Onlinepoker so sehr abgestumpft hat.
Selbst bei Raises mit nicht ganz so guten Premiumhaenden, musste ich mich zusammenreissen, dass meine Haende nicht shaken. What a thrill
Es hat absolut Spass gemacht, mich richtig stark zu konzentrieren; so schnell und so viel Informationen wie moeglich ueber andere Spieler und ihre Betting Patterns und ihre Playing Styles zu sammeln und zu kategorisieren. So genaue Reads wie moeglich zu bekommen und zum ersten Mal auch Gestik und Mimik in die Reads einzubauen.
PFR und AF nur grob zu schaetzen(was sogar letztendlich genauer war als PT/PA mit einer geringen Samplesize) und dafuer sich so richtig stark auf einen Table zu konzentrieren.
Es waren alle Arten von Spieler dabei, bis auf "richtige“ TAGs.
Ich fand Semi-TAGs, Lose passive, Loose Aggressive, weak passive, weak tight vor. Rocks waren eher gaanz selten zu sehen.
Die Spieler waren grundsaetzlich eher untricky(selten sah ich Checkraises) und mit der Zeit recht einfach zu readen. Einen genauen Read auf andere Spieler zu haben, war fuer den Grossteil eher ungewohnt.
Witzig fand ich, als ich in einer Hand involviert war und ich mich HU mit Two Pair am River geschlagen sah und dennoch ein Crying Call gemacht hab mit dem Kommentar "I guess Two Pair with an Ace“ und er tatsaechlich diese Hand zeigte. Der ganze Tisch drehte sich dann zu mir um mit halb verbluefftem und halb amuesiertem Gesichtsausdruck.
Der Rake betraegt 1$ pro 10$, aber maximal 4$. D.h. ab einem Pot von ueber 40$ wird kein weiterer Rake mehr genommen.
Dieser enorme Rake plus der Fakt, dass es sich gehoert, dem Dealer je nachdem, ob und wieviel du gewonnen hast, Trinkgeld zu geben, schraubte den Rake(auf 2/4) in immense Hoehen.
Mathematische Berechnungen, wie hoch meine BB/100 sein muessen, damit ich abzueglich diesen "Kosten" noch im Plus bleiben kann..
aber das ist alles bullshit.
Es ist alles Atmosphaere. Du geniesst dein Pokerspiel. Es ist kein verbissenes Spiel, um deine Stats zu pushen. Spielst nicht wirklich, um (natuerlich neben einigem Spassfaktor) ausschliesslich Geld zu gewinnen.
Du plauderst nett mit den ganzen Leuten, teilweise aeltere Herren, die oft pokern, teilweise junge Leute mit denen du rumalberst.
Ich hab dem Dealer teilweise 3$ Trinkgeld gegeben, wenn mir danach war oder der Dealer mir besonders sympathisch war.
Ich bin von vornherein nicht mit der Erwartung reingegangen, um Geld zu verdienen, sondern einfach nur Spass zu haben. Natuerlich hatte ich dennoch gehofft, Plus zu machen^^
Nun gehe ich noch ganz kurz auf die "Player’s Card“ ein.
Du wirst, wenn du dich an einen Tisch setzt, gefragt, ob du eine Player’s Card hast. Wenn ja, wird deine Karte durch einen Kartenleser gezogen und nochmal, wenn du den Tisch verlaesst. Ich hab es zwar nicht in Anspruch genommen, aber beim naechsten Mal werd ichs auf jeden Fall machen.
Es ist jetzt nicht soo Hammer, aber es ist eine Art Rakeback Programm.
Pro Stunde, die du an einem Tisch sitzt, wird dir 1$ gutgeschrieben, kriegst Prozente auf Essen oder bekommst 40$ off your hotelroom, wenn du im MGM uebernachtest.
Und zwar ist es egal, ob du auf einem Highstakes Pokertisch sitzt oder Lowlimit Table, weil der Rake gleichbleibt. Die Karte ist uebrigens kostenlos und am letzten Tag hab ich mir eins machen lassen als Souvenir.. mit meinem Namen drauf
Komischerweise hatte ich im Livegame groessere Hemmungen, mit den selben grossen Betraegen zu spielen, weshalb ich erstmal auf 2/4 angefangen hab zu spielen. Raketechnisch waere es natuerlich klueger gewesen, au 4/8 zu spielen.
Der Rake wird aber kompensiert von der unglaublichen Fischigkeit der Gegner.
Unglaublich hohe Avg Table VPIP, sehr hohe WTSD. Zumindest gehen viele bis zum River, um zu sehen, ob ihr Gutshot Draw sich materialisiert hat oder nicht.
Nicht selten hab ich folgenden Satz am River gehoert "Ah what the hell, I’m curious what you have. Ima pay you off, it’s just 4 bucks… nice hand.“ lol
Nacht 1:
Nachdem ich mir kurz einen Ueberblick ueber den Tisch verschafft hab, joine ich wie gesagt einen 2/4 Tisch. Ich hab mich ganz normal mit 25 BB, also mit 100$ an den Tisch gesetzt und hatte in meiner Tasche nochmal 100$ und wollte meine Grenze vorerst bei 50 BB setzen.
Geringe Table PFR Werte, um nicht zu sagen, so gut wie gar keine. Wenn Preflop geraised wird, kann man generell von einem hohen Pocketpair ausgehen. Oftmals werden aber die ganz hohen Pocketpairs wiederum slowgeplayed ;D
Das war eine so ungewohnte Spielweise fuer mich, dass ich anfangs nicht so recht damit zurechtkam.
Leichte Probleme hatte ich mit Haenden, die gegen 4 Limper einen eindeutigen EQ Vorteil gegen die Limping Range der Gegner hatten, aber ich nicht wusste, ob ich nun Preflop raisen sollte oder nicht. Schwieriger war es gegen einen Raiser und 3 Coldcaller, ob ich 3-betten sollte oder nicht =D
Die 3-4 FL Tische waren alle Full Ring(10), es gab keinen einzigen Tisch, der fuer SH konzipiert war. Natuerlich kamen und gingen Spieler, aber oft genug war ein Table einfach voll besetzt.
Das und die Tatsache, dass sehr viel gelimpt wurde, machte es weitestgehend unmoeglich, nach ORC zu spielen.
Ich fing dann an, meine Starthaende etwas zu variieren. Das wichtigste war, dass ein Preflop-Raise so selten passierte und generell viele Spieler den Flop sehen wollten, dass ich eigentlich auch OOP mit jeden suited connectors limpen konnte. Pocketpairs waren auch solche Kandidaten mit hohen Implied Odds.
Ausbezahlt wurde ich sowieso mindestens bis zum River.
Ich bekam nach einer Zeit ziemlich genaue Reads von Spielern.. einfach aus der Tatsache heraus, dass sie sehr untricky spielen. Man konnte die Spieler teilweise so sicher auf eine bestimmte Hand setzen und das Spielverhalten so sicher voraussehen, dass man ohne viel Angst auch den River checkraisen konnte und so Faxen.. was ich letztendlich trotzdem eher nicht gemacht hab ^^
Es war nicht besonders ungewoehnlich, folgendes Szenario zu erleben:
Es wird Preflop geraised oder sogar ge3bettet und 7 Spieler sehen den Flop.
Alle sehen sich den Turn an. 6 sehen sich den River an. 4 sehen sich den SD an.
Value wird verschenkt ohne Ende aus Angst oder Eingeschuechtertheit oder was weiss ich.
Die Nuts wird am River nach einem Raise nur noch gecallt und solche Faxen ^^
Getraenke sind uebrigens kostenlos. Es laufen Kellnerinnen rum mit seehr kurzen Roecken und ihnen kannst du sagen, was du trinken willst. Ob Bier, Cocktails, Softgetraenke – es ist kostenlos. Du kannst aber der Kellnerin Trinkgeld geben, wie viel du willst. Es reicht aber 1$, dass sie dich anlaecheln und sich bedanken
Insgesamt lief der erste Tag recht gut.
Nacht 2:
Ich setzte mich diesmal kurz an einen 3/6 Table und war ueberrascht, dass die Spieler hier tighter und aggressiver spielten. Zum ersten Mal musste ich mich mit Trashtalkern rumschlagen. Leute, die einen riesigen Stapel Chips vor sich stehen haben und reraisen, wenn sie geraised werden und dabei so Sprueche klopfen wie.. sie liessen sich nicht einschuechtern von den 3$.. es muss schon mehr kommen.. los komm, reraise mich doch nochmal.
Es war sehr amuesant, aber doch stressig, weil das meine Konzentration etwas gestoert hat... wenn man permanent von der Seite genervt wird, weil ich ihn nun zum 3. Mal raise, dann sehnt man sich nach der schoenen entspannten und chilligen Atmosphaere vom gestrigen 2/4 Tisch..
Und deshalb hab ich auch den Tisch gewechselt, nachdem ich etwa 60$ Plus gemacht hab und bin dann 2/4 gejoined. Ausserdem wollte ich sehen, wie mein Dad zockt
An diesem Tag hab ich zwar am laengsten gespielt, machte aber trotzdem Miese.. selbe Spielweise wie der Tag davor, aber diesmal hatten die Fische halt das Glueck, das ihnen vorher verwehrt war^^ Hab sehr viele Bad Beats kassiert, meine Verluste haben sich aber noch in Grenzen gehalten. Dazu hab ich sehr sehr selten spielbare Haende bekomme, mich aber trotzdem zusammenreissen koennen, nicht anzufangen mit any 2 zu limpen.
Mein VPIP betrug sicherlich etwa 10~12%. Contibets hab ich nur reingehauen, wenn ich dachte, dass ich noch die beste Hand halten koennte und eher weniger aus Fold Equity.
Nacht 3:
Leider war der 3/6 Table voll und hab dann wieder 2/4 gejoined und war ueberrascht, dass an diesem Table anscheinend etwa 3 Sharks sassen, die Ahnung vom Pokern hatten.
Es waren zumindest thinking TAGs, machten dennoch viele Fehler.
Waehrend man in den letzten 2 Tagen profitabel rockig(weak tight) spielen konnte, wurden an diesem Tisch zwei Rocks von diesen TAGs halbwegs exploited.
Von der Altersklasse waren sie auch etwa in meiner Altersklasse(21-25).
Zum Glueck bekam ich ganz gute Karten und konnte, nachdem ich mir einen tight aggressiven Tableimage zugelegt hatte, sowohl die TAGs(die mir gegenueber anscheinend grossen Respekt hatten) als auch die Rocks relativ gut exploiten.
Wenn diese Spieler aber nicht in der Hand waren, war das Spiel sehr leicht.
Ich weiss noch als ich Pocket Jacks hielt und OOP gegen 3 Spieler eine Valuebet reingehauen hab, obwohl der River sowohl Straight als auch Flushdraws komplettiert haben koennte und dennoch die Hand gewonnen hatte.
Rechts von mir sass ein Spieler, der etwas seltsamer spielte. Mal spielte er Maniac-like, mal TAGig und mal loose passive.
Ich kann mich noch an eine HU Hand gegen ihn erinnern, als er mich limp-cappte(5-bet und nicht 4-bet in dem Casino). Ich hielt AA.
Er limpt, ich raise, er reraised. Ich 4bette und –nachdem er mich schief anschaut- cappt er mich.
Wer limpcapped schon mit AK? Ich konnte ihn auf QQ bis AA setzen, wobei ich mir fast sicher war, dass er Aces hielt.
Der Flop kam KK8. Er leadbettet, ich raise, er callt nur.
Turn ist eine Blank. Er checked, ich bette und er checkraised mich.
Obwohl ich gegen KK und AK weit hinten liege und gegen AA auch nur choppe, muss ich 2 BB investieren, um das herauszufinden, ob ich meine Bets zurueckbekomme.
Egal, was ich mache, ich mache Verlust.
Spaeter zeigte er mir dann overplayed Aces.
Abzueglich den Corona-Trinkgeldausgaben und dem Dealertrinkgeld, was ingesamt sicher rund 50$ gewesen sein muss, hab ich am ersten Tag 175$ plus, am zweiten Tag 20$ Minus und am dritten Tag wieder 105$ plus gemacht und hab somit an 3 Tagen 260$ Gewinn gemacht, was etwa 62 BB entspricht.
Abschliessend kann ich Las Vegas eigentlich sehr empfehlen.. man muss einmal dort gewesen sein. Es ist sehr chillig und ein traumhafter Urlaubsort vor allem fuer einen Pokerspieler. Wenn ihr darueber hinaus auch noch gerne reist und euch auch gerne die Ortschaften anschaut, dann ist Las Vegas ein sehr schoener Ort, mal mit Freunden oder Freundin hinzufliegen.
Mit nur etwa 7% Steuern ist Nevada darueber hinaus auch relativ guenstig, was Essen und Trinken anbelangt.
Empfehlen kann ich euch Mug Root Beer, Mountain Dew(wer kennt das nicht?^^) und In-and-Out-Burger.
Vielleicht hab ich irgendwas vergessen und werde es dann nachtragen.. aber vorerst reicht es denk ich erstmal
Ich geh jetzt schlafen.. ist 1:15 jetzt hier in San Diego.. und morgen gehts nach LA =]
Zur Zeit bin ich auf einer relativ kurzen Amerikareise und schreibe grad von San Diego aus, was ich waehrend meines 4-taegigen Las Vegas-Aufenthalts so in mich aufnehmen konnte. Ich hoffe, dass dies oder jenes euch ein Tipp sein kann.
So besonders ausfuehrlich wird mein Pokerbericht leider nicht ausfallen koennen, da ich in der ersten Nacht etwa 3 Stunden, in der zweiten Nacht 5, in der dritten Nacht nur 2 Stunden pokern konnte.
Es war eher eine Touri-Reise, weshalb ich diesen Bericht mit anderen (aus meiner Sicht) interessanten Anekdoten fuellen werde. Fuer 100%ige Richtigkeit garantiere ich aber dennoch nicht^^
Grob werde ich meinen Text gliedern in
- Las Vegas
- Hotel/Casino
- Poker
Zu allererst mein erster Eindruck ueber Las Vegas.
Ich komme im Flughafen von Las Vegas an und an dem Zeitpunkt, wo ich aus dem Flugzeug steige, bietet sich mir ein gleichzeitig amuesanter und bizzarrer Anblick: Im Flughafen sind massenhaft Slot-Machines.
Warum das?
An den ersten paar Slotmachines kann ich vorbei, aber an je mehr ich vorbeilaufe, desto mehr soll ich anscheinend in Versuchung kommen. Auch soll ich wohl alles Kleingeld in Las Vegas lassen, wenn ich die Stadt verlasse.
Willkommen in Las Vegas, ehemals Sin City, angestrebt "City of Entertainment".
Las Vegas ist eine etwas andere amerikanische Stadt. Es hat keinen 'verruchten' Eindruck gemacht; ganz im Gegenteil: Die Stadt ist total faszinierend. In LV kann man nachts auf der Strasse rumlaufen, ohne Angst zu haben und somit zaehlt LV zu den absoluten Ausnahmefaellen zwischen den amerikanischen Grossstaedten.
Es ist nachts teilweise belebter als tagsueber.
Las Vegas befindet sich mitten in einer Wueste des Bundesstaats Nevada.
Dass die Stadt entstehen konnte und heute noch entsteht, verdankt es dem Hoover-Damm. Dieser riesige Damm staut den Colorado-Fluss zum Lake Mead auf und speist neben LV auch und hauptsaechlich Los Angeles mit Strom. Natuerlich bezieht LV auch das Wasser daher.
Nur etwa 20% der Energie soll LV vom Hoover-Damm beziehen.
Las Vegas beherbergt etwa 600.000 Einwohner und ist die amerikanische Stadt mit der hoechsten Wachstumsrate.
Pausenlos werden Hotels gebaut. Zusaetzlich ist LV eine bedeutende Messestadt.
Pro Jahr wird Las Vegas von 40 Millionen(!!) Menschen besucht.
Die Temperatur betrug etwa 100 Grad Fahrenheit, was etwa 38 Grad Celsius entspricht. Als ich diese Zahlen gelesen hab, war ich geschockt. Ich bin fuer gewoehnlich ab ca. 32 Grad Celsius bewegungsunfaehig. In Korea bin ich es ab 28~30 Grad Celsius

Las Vegas ist wirklich heiss, aber es ist ertraeglich. Sehr zum Erstaunen.
Das liegt an der sehr niedrigen Luftfeuchtigkeit. Zusaetzlich wehte oft ein angenehmer Wind und machte alles noch angenehmer. Ich bin teilweise sogar in langen Hosen rumgelaufen. Es ist sehr trocken, weshalb man sich gut eincremen sollte und man grundsaetzlich sehr durstig ist in LV.
Man sagt sich, dass wenn man zur Bank muss und es draussen sehr heiss ist, man einfach ins Casino geht und sich dort das Geld holt

Las Vegas ist trotzdem nicht auf Casinos zu reduzieren.
Neben dem Hoover-Damm hab ich andere Hotels(dazu spaeter mehr), LED-Show, Brunnen-Show, Vulkan-Show, den Grand Canyon und natuerlich die Strassen Las Vegas' + Downtown besichtigt. Auch das sog. "Premium Outlet" ist auch ein Besuch wert, wenn man billiger Markenklamotten shoppen moechte.
Trotzdem wuerde ich nicht laenger als 1 Monat in LV bleiben wollen, da es doch mit der Zeit relativ eintoenig werden kann.
Bevor ich zu den Hotels komme: Las Vegas lebt vom Gambling.
Der Fokus ist daher auf Gambling gesetzt. Gegambled wird in Casinos.
Neben den einzelnen Casinos besitzt jedes Hotel im Erdgeschoss ein Casino. Je groesser das Hotel, desto groesser das Casino.
Ich hatte ein Zimmer im MGM Grand Hotel. Es ist mit ueber 5000 Zimmern das groesste Hotel der Welt!
Um sich ein Bild von der Groesse zu machen:
Um in jedem Zimmer einmal zu schlafen, brauchst du mehr als 13 Jahre

Um von einer Seite zur anderen Seite zu kommen, brauchst du angeblich rund 30 Fussminuten.
Das MGM Grand Hotel besitzt weiterhin etwa 100 Aufzuege.
Derzeit ist ein Hotel im Bau, das wieder den Rekord brechen will und mehr als 8000 Zimmer beherbergen will.
Solche Hotels haben teilweise 3-4 stoeckige Parkhaeuser nur fuer die Bediensteten. (Parken ist in LV uebrigens grundsaetzlich immer kostenlos). Die Anzahl aller Bediensteten eines grossen Hotels(wie z.B. Bellagio, MGM Grand Hotel) belaeuft sich auf etwa 10.000.
Es gibt etwa ~20 richtig grosse Hotels in LV(3000-5000 Gaestezimmern) und sehr viele kleine Hotels.
Und waehrend Messezeiten ist Las Vegas total ausgebucht. lol.
Interessant sind die verschiedenen Themenhotels.
Im New York New York Hotel sieht man von aussen die bedeutendsten Gebaeude New Yorks inkl. Freiheitsstatue.
Neben dem Paris Hotel steht eine Kopie des Eifelturms, das man ebenfalls besteigen kann.
Das Excalibur-Hotel sieht total kitschig aus und sieht aus wie ein Playmobil-Maerchen-Schloss aus dem englischen Mittelalter.
Im Venetian Hotel gibt es eine Nachbereitung der venetianischen Stadt innerhalb des Hotels. D.h. im Hotel gibt es diese Kanaele und diese venetianischen Gondelfuehrer. Diese sind uebrigens alle Gesangs-Absolventen und singen dir was vor

Das Bellagio Hotel ist das Casino, das von den Ocean's Eleven ausgeraubt wurde.. man kann eigentlich sagen, dass der Film eine sehr gute Werbung fuer das Bellagio Hotel ist.
Vor dem Bellagio Hotel kann man die kostenfreie Brunnenshow geniessen, die viertelstuendlich stattfindet. Die Fontaenen schiessen teilweise bis zu 60 Meter oder mehr in die Hoehe.
Vor dem Mirage Hotel findet die ebenfalls kostenlose Vulkan-Show statt.
Diese findet ab Sonnenuntergang bis 0 Uhr stuendlich statt.
Die Kosten fuer EINE Vulkanshow belaeuft sich auf etwa 5000$.
Wer's hat, der hat's.
Im Venetian Hotel findet man uebrigens die Tao Lounge, ein Night Club, eine Edel-Disco. Man sagt, dort soll sich die Creme de la Creme tummeln; sprich ein hohes Niveau bei Maennern und Frauen, was Liquiditaet und Aussehen anbelangt. Auch Paris Hilton und Lindsay Lohan sollen da angeblich oft zu sehen sein^^
Da ich nur im MGM Grand Hotel geschlafen hab, kann ich zu den Hotelkosten der anderen Hotels nichts sagen.
Die Hotelkosten unterliegen groesseren Schwankungen, je nachdem wie viel in LV los ist und das schwankt ebenfalls sehr stark.
Als Richtlinie kann man mit 150-250$ pro Nacht rechnen.
Teilweise sogar ueber 300$.
Ein Zimmer hatte 2 King Size Betten. Man koennte also sich also theoretisch zu 4. ein Zimmer mieten, was die Kosten drastisch senken wuerde.
Bei mir hat ein Zimmer 160$ gekostet.
Am wenigsten los ist in Las Vegas in den ersten zwei Dezemberwochen.
Zu diesem Zeitpunkt sollen die Hotelkosten sogar auf unter 100$ fallen.
Nun komme ich zum Pokern^^
Wer die naechste Zeit Las Vegas besuchen und hauptsaechlich pokern will, sollte das Rio Hotel besuchen; dort findet in einem Monat die naechste WSOP statt.
Ansonsten gabs im MGM eigentlich genug Tische.
Es gab recht viele NL Cashgame Tables und ab und zu wurden SnG's(Buy-In 40$~60$ glaub ich) angesagt. Man konnte sich in eine Liste eintragen und sobald sich genug Leute eingetragen hatten, konnte man dann entweder einen Tisch mit einem Wunschlimit neu eroeffnen oder ein gewuenschtes SnG beginnen. Es wurde dann auch regelmaessig der Name auf einer elektronischen Tafel angezeigt und auch per Mikrofon angesagt.
Der Versuchung, NL zu spielen, habe ich widerstanden und habe als FL Spieler ausschliesslich FL gespielt.
Sehr angenehm waren die erstaunlich niedrigen Limits.
Gefunden habe ich 2/4, 3/6(Blinds 1-3) und 4/8 Tische.
Dies machte es mir leichter, mit den Zahlen umzugehen, da es meine regulaeren Onlinelimits sind.
Im NL Bereich gab es weit verstreut viele Limits. Aber angefangen haben die Limits so weit ich weiss bei 1-2.. Ebenfalls gesehen hab ich auch 5-10..
Wie auch immer..
Woran ich mich gewoehnen musste, war das Prozedere. Den Ueberblick ueber die Potgroesse zu behalten, war ebenfalls relativ schwierig.
Odds & Outs Berechnungen wurden somit Pi mal Daumen gemacht.
Absolut zugute kam mir dabei, dass ich sehr viele Haende auf 2/4 gespielt hab, sodass ich stets ein gutes Gefuehl fuer die Potgroesse hatte.
Es war mein erster Poker-Casinobesuch und ich bin begeistert.
Homegames(NL Cash und NL SnG) und anderen Turniere(NL SnG und NL MTT) haben mir noch nichtmal einen Bruchteil so viel Spass gemacht wie diese Casino Abende mit FL Cash.
Ich konnte mich eigentlich ziemlich gut unter Kontrolle halten, aber Aces zu bekommen haben alte Gefuehle neu definiert(z.B.Herzklopfen). Gefuehle, die Onlinepoker so sehr abgestumpft hat.
Selbst bei Raises mit nicht ganz so guten Premiumhaenden, musste ich mich zusammenreissen, dass meine Haende nicht shaken. What a thrill

Es hat absolut Spass gemacht, mich richtig stark zu konzentrieren; so schnell und so viel Informationen wie moeglich ueber andere Spieler und ihre Betting Patterns und ihre Playing Styles zu sammeln und zu kategorisieren. So genaue Reads wie moeglich zu bekommen und zum ersten Mal auch Gestik und Mimik in die Reads einzubauen.
PFR und AF nur grob zu schaetzen(was sogar letztendlich genauer war als PT/PA mit einer geringen Samplesize) und dafuer sich so richtig stark auf einen Table zu konzentrieren.
Es waren alle Arten von Spieler dabei, bis auf "richtige“ TAGs.
Ich fand Semi-TAGs, Lose passive, Loose Aggressive, weak passive, weak tight vor. Rocks waren eher gaanz selten zu sehen.
Die Spieler waren grundsaetzlich eher untricky(selten sah ich Checkraises) und mit der Zeit recht einfach zu readen. Einen genauen Read auf andere Spieler zu haben, war fuer den Grossteil eher ungewohnt.
Witzig fand ich, als ich in einer Hand involviert war und ich mich HU mit Two Pair am River geschlagen sah und dennoch ein Crying Call gemacht hab mit dem Kommentar "I guess Two Pair with an Ace“ und er tatsaechlich diese Hand zeigte. Der ganze Tisch drehte sich dann zu mir um mit halb verbluefftem und halb amuesiertem Gesichtsausdruck.
Der Rake betraegt 1$ pro 10$, aber maximal 4$. D.h. ab einem Pot von ueber 40$ wird kein weiterer Rake mehr genommen.
Dieser enorme Rake plus der Fakt, dass es sich gehoert, dem Dealer je nachdem, ob und wieviel du gewonnen hast, Trinkgeld zu geben, schraubte den Rake(auf 2/4) in immense Hoehen.
Mathematische Berechnungen, wie hoch meine BB/100 sein muessen, damit ich abzueglich diesen "Kosten" noch im Plus bleiben kann..
aber das ist alles bullshit.
Es ist alles Atmosphaere. Du geniesst dein Pokerspiel. Es ist kein verbissenes Spiel, um deine Stats zu pushen. Spielst nicht wirklich, um (natuerlich neben einigem Spassfaktor) ausschliesslich Geld zu gewinnen.
Du plauderst nett mit den ganzen Leuten, teilweise aeltere Herren, die oft pokern, teilweise junge Leute mit denen du rumalberst.
Ich hab dem Dealer teilweise 3$ Trinkgeld gegeben, wenn mir danach war oder der Dealer mir besonders sympathisch war.
Ich bin von vornherein nicht mit der Erwartung reingegangen, um Geld zu verdienen, sondern einfach nur Spass zu haben. Natuerlich hatte ich dennoch gehofft, Plus zu machen^^
Nun gehe ich noch ganz kurz auf die "Player’s Card“ ein.
Du wirst, wenn du dich an einen Tisch setzt, gefragt, ob du eine Player’s Card hast. Wenn ja, wird deine Karte durch einen Kartenleser gezogen und nochmal, wenn du den Tisch verlaesst. Ich hab es zwar nicht in Anspruch genommen, aber beim naechsten Mal werd ichs auf jeden Fall machen.
Es ist jetzt nicht soo Hammer, aber es ist eine Art Rakeback Programm.
Pro Stunde, die du an einem Tisch sitzt, wird dir 1$ gutgeschrieben, kriegst Prozente auf Essen oder bekommst 40$ off your hotelroom, wenn du im MGM uebernachtest.
Und zwar ist es egal, ob du auf einem Highstakes Pokertisch sitzt oder Lowlimit Table, weil der Rake gleichbleibt. Die Karte ist uebrigens kostenlos und am letzten Tag hab ich mir eins machen lassen als Souvenir.. mit meinem Namen drauf

Komischerweise hatte ich im Livegame groessere Hemmungen, mit den selben grossen Betraegen zu spielen, weshalb ich erstmal auf 2/4 angefangen hab zu spielen. Raketechnisch waere es natuerlich klueger gewesen, au 4/8 zu spielen.
Der Rake wird aber kompensiert von der unglaublichen Fischigkeit der Gegner.
Unglaublich hohe Avg Table VPIP, sehr hohe WTSD. Zumindest gehen viele bis zum River, um zu sehen, ob ihr Gutshot Draw sich materialisiert hat oder nicht.
Nicht selten hab ich folgenden Satz am River gehoert "Ah what the hell, I’m curious what you have. Ima pay you off, it’s just 4 bucks… nice hand.“ lol

Nacht 1:
Nachdem ich mir kurz einen Ueberblick ueber den Tisch verschafft hab, joine ich wie gesagt einen 2/4 Tisch. Ich hab mich ganz normal mit 25 BB, also mit 100$ an den Tisch gesetzt und hatte in meiner Tasche nochmal 100$ und wollte meine Grenze vorerst bei 50 BB setzen.
Geringe Table PFR Werte, um nicht zu sagen, so gut wie gar keine. Wenn Preflop geraised wird, kann man generell von einem hohen Pocketpair ausgehen. Oftmals werden aber die ganz hohen Pocketpairs wiederum slowgeplayed ;D
Das war eine so ungewohnte Spielweise fuer mich, dass ich anfangs nicht so recht damit zurechtkam.
Leichte Probleme hatte ich mit Haenden, die gegen 4 Limper einen eindeutigen EQ Vorteil gegen die Limping Range der Gegner hatten, aber ich nicht wusste, ob ich nun Preflop raisen sollte oder nicht. Schwieriger war es gegen einen Raiser und 3 Coldcaller, ob ich 3-betten sollte oder nicht =D
Die 3-4 FL Tische waren alle Full Ring(10), es gab keinen einzigen Tisch, der fuer SH konzipiert war. Natuerlich kamen und gingen Spieler, aber oft genug war ein Table einfach voll besetzt.
Das und die Tatsache, dass sehr viel gelimpt wurde, machte es weitestgehend unmoeglich, nach ORC zu spielen.
Ich fing dann an, meine Starthaende etwas zu variieren. Das wichtigste war, dass ein Preflop-Raise so selten passierte und generell viele Spieler den Flop sehen wollten, dass ich eigentlich auch OOP mit jeden suited connectors limpen konnte. Pocketpairs waren auch solche Kandidaten mit hohen Implied Odds.
Ausbezahlt wurde ich sowieso mindestens bis zum River.
Ich bekam nach einer Zeit ziemlich genaue Reads von Spielern.. einfach aus der Tatsache heraus, dass sie sehr untricky spielen. Man konnte die Spieler teilweise so sicher auf eine bestimmte Hand setzen und das Spielverhalten so sicher voraussehen, dass man ohne viel Angst auch den River checkraisen konnte und so Faxen.. was ich letztendlich trotzdem eher nicht gemacht hab ^^
Es war nicht besonders ungewoehnlich, folgendes Szenario zu erleben:
Es wird Preflop geraised oder sogar ge3bettet und 7 Spieler sehen den Flop.
Alle sehen sich den Turn an. 6 sehen sich den River an. 4 sehen sich den SD an.
Value wird verschenkt ohne Ende aus Angst oder Eingeschuechtertheit oder was weiss ich.
Die Nuts wird am River nach einem Raise nur noch gecallt und solche Faxen ^^
Getraenke sind uebrigens kostenlos. Es laufen Kellnerinnen rum mit seehr kurzen Roecken und ihnen kannst du sagen, was du trinken willst. Ob Bier, Cocktails, Softgetraenke – es ist kostenlos. Du kannst aber der Kellnerin Trinkgeld geben, wie viel du willst. Es reicht aber 1$, dass sie dich anlaecheln und sich bedanken

Insgesamt lief der erste Tag recht gut.
Nacht 2:
Ich setzte mich diesmal kurz an einen 3/6 Table und war ueberrascht, dass die Spieler hier tighter und aggressiver spielten. Zum ersten Mal musste ich mich mit Trashtalkern rumschlagen. Leute, die einen riesigen Stapel Chips vor sich stehen haben und reraisen, wenn sie geraised werden und dabei so Sprueche klopfen wie.. sie liessen sich nicht einschuechtern von den 3$.. es muss schon mehr kommen.. los komm, reraise mich doch nochmal.
Es war sehr amuesant, aber doch stressig, weil das meine Konzentration etwas gestoert hat... wenn man permanent von der Seite genervt wird, weil ich ihn nun zum 3. Mal raise, dann sehnt man sich nach der schoenen entspannten und chilligen Atmosphaere vom gestrigen 2/4 Tisch..
Und deshalb hab ich auch den Tisch gewechselt, nachdem ich etwa 60$ Plus gemacht hab und bin dann 2/4 gejoined. Ausserdem wollte ich sehen, wie mein Dad zockt


An diesem Tag hab ich zwar am laengsten gespielt, machte aber trotzdem Miese.. selbe Spielweise wie der Tag davor, aber diesmal hatten die Fische halt das Glueck, das ihnen vorher verwehrt war^^ Hab sehr viele Bad Beats kassiert, meine Verluste haben sich aber noch in Grenzen gehalten. Dazu hab ich sehr sehr selten spielbare Haende bekomme, mich aber trotzdem zusammenreissen koennen, nicht anzufangen mit any 2 zu limpen.
Mein VPIP betrug sicherlich etwa 10~12%. Contibets hab ich nur reingehauen, wenn ich dachte, dass ich noch die beste Hand halten koennte und eher weniger aus Fold Equity.
Nacht 3:
Leider war der 3/6 Table voll und hab dann wieder 2/4 gejoined und war ueberrascht, dass an diesem Table anscheinend etwa 3 Sharks sassen, die Ahnung vom Pokern hatten.
Es waren zumindest thinking TAGs, machten dennoch viele Fehler.
Waehrend man in den letzten 2 Tagen profitabel rockig(weak tight) spielen konnte, wurden an diesem Tisch zwei Rocks von diesen TAGs halbwegs exploited.
Von der Altersklasse waren sie auch etwa in meiner Altersklasse(21-25).
Zum Glueck bekam ich ganz gute Karten und konnte, nachdem ich mir einen tight aggressiven Tableimage zugelegt hatte, sowohl die TAGs(die mir gegenueber anscheinend grossen Respekt hatten) als auch die Rocks relativ gut exploiten.
Wenn diese Spieler aber nicht in der Hand waren, war das Spiel sehr leicht.
Ich weiss noch als ich Pocket Jacks hielt und OOP gegen 3 Spieler eine Valuebet reingehauen hab, obwohl der River sowohl Straight als auch Flushdraws komplettiert haben koennte und dennoch die Hand gewonnen hatte.
Rechts von mir sass ein Spieler, der etwas seltsamer spielte. Mal spielte er Maniac-like, mal TAGig und mal loose passive.
Ich kann mich noch an eine HU Hand gegen ihn erinnern, als er mich limp-cappte(5-bet und nicht 4-bet in dem Casino). Ich hielt AA.
Er limpt, ich raise, er reraised. Ich 4bette und –nachdem er mich schief anschaut- cappt er mich.
Wer limpcapped schon mit AK? Ich konnte ihn auf QQ bis AA setzen, wobei ich mir fast sicher war, dass er Aces hielt.
Der Flop kam KK8. Er leadbettet, ich raise, er callt nur.
Turn ist eine Blank. Er checked, ich bette und er checkraised mich.
Obwohl ich gegen KK und AK weit hinten liege und gegen AA auch nur choppe, muss ich 2 BB investieren, um das herauszufinden, ob ich meine Bets zurueckbekomme.
Egal, was ich mache, ich mache Verlust.
Spaeter zeigte er mir dann overplayed Aces.
Abzueglich den Corona-Trinkgeldausgaben und dem Dealertrinkgeld, was ingesamt sicher rund 50$ gewesen sein muss, hab ich am ersten Tag 175$ plus, am zweiten Tag 20$ Minus und am dritten Tag wieder 105$ plus gemacht und hab somit an 3 Tagen 260$ Gewinn gemacht, was etwa 62 BB entspricht.
Abschliessend kann ich Las Vegas eigentlich sehr empfehlen.. man muss einmal dort gewesen sein. Es ist sehr chillig und ein traumhafter Urlaubsort vor allem fuer einen Pokerspieler. Wenn ihr darueber hinaus auch noch gerne reist und euch auch gerne die Ortschaften anschaut, dann ist Las Vegas ein sehr schoener Ort, mal mit Freunden oder Freundin hinzufliegen.
Mit nur etwa 7% Steuern ist Nevada darueber hinaus auch relativ guenstig, was Essen und Trinken anbelangt.
Empfehlen kann ich euch Mug Root Beer, Mountain Dew(wer kennt das nicht?^^) und In-and-Out-Burger.

Vielleicht hab ich irgendwas vergessen und werde es dann nachtragen.. aber vorerst reicht es denk ich erstmal

Ich geh jetzt schlafen.. ist 1:15 jetzt hier in San Diego.. und morgen gehts nach LA =]