Original von draghkar
Wenn Angst durch Konditionierung entsteht, also erlernt ist dann fällt das mit der Evolution ja schonmal weg. Im Gegenzug müsste man Angst dann aber auch verlernen können?
Ich denke, die Mischung machts. Die Fähigkeit, Ängste zu entwickeln ist ziemlich sicher evolutionär entstanden. Einige Ängste sind evtl. auch im Erbgut verankert, wie die zB Angst vor Spinnen oder Schlangen, die ja zum Teil ja auch heute noch sinnvoll sind.
Daneben gibt es eben die Möglichkeit, sich Ängste anzutrainieren. Auch dies ist letztendlich evolutionär zu erklären: Verschiedene Lebensräume bergen unterschiedliche Gefahren.
Der Mensch musste auf diese Gefahren variabel mit verschiedenen Ängsten reagieren können, um seine Überlebenschancen zu erhöhen. Dabei spielen dann gemachte Erfahrungen und die Erziehung eine Rolle.
Da dieser Vorgang im Unterbewusstsein abläuft, kann man ihn nicht willentlich steuern. So können dann Ängste entstehen, die einem im Alltag auch im Weg stehen können. Bis zu einem gewissen Grad lassen sich solche Ängste wohl auch wieder abtrainieren. Gibt da ja verschiedene Therapien, die wahrscheinlich nicht bei jedem Patienten gleich wirksam sind.