Hausaufgabe:
Frage 1: Aus welchen Gründen spielst du Poker?
Ich möchte damit einen kleinen Nebenverdienst haben, sodass ich später (ja, ich weiß, dass es Zeit braucht und die gebe ich mir) ein paar hundert Euro im Monat zusätzlich habe. Am liebsten wäre es mir, wenn ich diese in vergleichsweise kurzer Zeit erspielen würde, d.h. das ich am liebsten max. 25-30 für das Pokern im Monat aufwenden will. Somit wäre dieses Hobby dann lukrativer als ein Nebenjob und auch attraktiver wegen der fehlenden Anfahrts- und Vorbereitungszeit (Kleiden, Fertigmachen etc.).
Zudem macht mir das Spiel Spaß. Diesen möchte ich auch nicht verlieren, was für mich auch ein Grund ist, nicht zu exessiv zu spielen.
Ich versuche, auch wenn das in manchen Videos verneint wird, etwas lernen, was für mein "Real-Life" von Vorteil ist. Ich kann mir vorstellen, dass ich hier lernen kann, weniger Impulsiv zu reagieren, weil es direkt bestraft werden würde, in brenzligen Situationen nicht den Kopf zu verlieren, noch vorausschauender zu denken und das Gedachte auch durchzuführen. Desweiteren sich nicht von nebensächlichen Umständen und Gefühlen ablenken zu lassen und meine Mathematischen Fertigkeiten und das Verständnis zu verbessern. Ich denke auch, dass ich dadurch lernen kann, wie ich besser mit Geld umgehen kann, da ich mich hier aufrege, wenn ich meinen 4$ Stack verzocke, aber im Reallife für so viel Schrott, so viel mehr Geld ausgebe.
Frage 2: Was sind deine Schwächen beim Poker?
1. Ich überspiele Karten oft. Sehr oft ist mir aufgefallen, dass ich, vor allem wenn ich gegen Spieler spiele, deren Stats nicht umbedingt für sie sprechen, mit Top- oder Overpairs broke gehe, weil ich die Gegner als für zu schlecht erachte, als dass sie das Offensichtliche haben könnten. Ich gebe ihnen dann nicht den Flushdraw, weil meine Potsize Bet diesen hätte vertreiben müssen oder weil ich ihnen ein Blatt nicht gebe, da es nicht in ihrer PFR-Callingrange liegen dürfte. Ich kann mir also oft denken, was der Gegner wahrscheinlich hat so wie er spielt, aber sage mir, ich hätte es anders gemacht und gebe ihnen daher die Hände nicht.
Ich will dann nicht sehen, dass der Gegner mir zeigt, dass er ein starkes/stärkeres Blatt hält und overpushe dann meist, weil ich an meinem Blatt klebe und mir auf den folgenden Straßen die Überlegungen sparen will, da sie bestimmt nicht einfacher werden.
2. Ich bin in entscheidenden Situationen oft nicht entschlossen genug. Quasi das Gegenteil von 1. Beispiel: Ich mache Action, werde All-In gesetzt, das Spiel des Gegners macht keinen Sinn, er kann wirklich nicht das haben, was er zu repräsentieren versucht und ich folde aus Angst.
3. Wahrscheinlich gründet sich hierauf 1. und 2. Ich kann noch nicht so gut in Ranges denken. Beim analysieren klappt es ganz gut, aber in der Situation fehlt mir oft der Plan und wenn ich am River bin muss ich wieder neu überlegen, was er vielleicht hat, obwohl dieser Gedankengegang schon abgeschlossen sein sollte. Daher mache ich oft Calls und stehe auf der nächsten Straße vor selben Problem, wo ich dann desöfteren zurückziehe und mir das Geld auf der vorherigen hätte sparen können.
4. Ich lasse mich zu schnell von Ergebnissen Motivieren / demotivieren. Als ich damals broke gegangen bin, habe ich 5 Jahre nicht mehr gespielt und wenn ich jetzt in einer Session 2 Stacks verspiele bin ich so demotiviert, dass ich denke, dass die ganze Zeit, die ich investiere nichts bringt. WEnn ich allerdings Gewinn mache, bin ich so motiviert, dass ich teilweise absichtlich eine längere Zeit nicht spiele, da ich diese Motivationsschübe ausnutzen muss, um die Theorie zu lernen, was ich dann auch stundenlang kann.
5. Ich setze mich oft an die Tische, weil ich mir denke, jetzt muss ich wieder spielen, damit ich meine Bankroll aufbaue. Das ist meist nach erfolgreichen Sessions. Dann spiele ich aber meist ohne Spaß und bin zu loose, vor allem PreFlop klebe ich an meinen Händen.
6. Ich spiele nur drei Tische, da ich auf vieren keinen Gewinn mache und das meiste meines Geldes verloren habe. Ich habe auch das Gefühl, dass ich dort aufgrund des Zeitdrucks öfters falsche Entscheidungen treffe und mir denke, egal, das passt schon...
Bei drei Tischen langweile ich mich aber manchmal, sodass ich mich preflop echt konzentrieren muss, nicht die Lust zu verlieren.
Frage 3: Was heißt es, tight-aggressiv zu spielen?
Tight = Nur gute Starthände und diese von der Position und den vorherigen Aktionen abhängig zu spielen. PostFlop nicht an den Karten zu kleben und keinen zu hohen Preis für ein zu hohes Risiko zu zahlen (Genau mein Problem). Zur Zeit spiele ich streng nach SHC und werde vielleicht demnächst die optionalen Charts aus der Silbersektion testen. Aber erst, wenn es meine BR erlaubt;o)
Aggressiv = Die wenigen guten Hände aggressiv spielen, um die Gewinnchancen zu maximieren und den Gewinn an sich auch (Value).
Ich denke, dass dieser Spielstil auf den niedrigeren Limits profitabel ist, da ja das Prinzip gilt, dass man sich an seine Gegner anpassen soll und zwar immer in der Weise, dass man sich gegenteilig verhält. Also bei loosen Spielern selber tight. Und da die Spieler auf niedrigen Limits SEHR loose sind, sollte man selber sehr tight sein.
Viel Spaß bei der Korrektur;o)
Chris