1) Mir gefällt die Aussage besser: je mehr Valuebets du am River auslässt, desto mehr polarisiert sich deine Betting-Range. Wie stark deine Betting Range ist, hängt auch vom Anteil deiner Bluffs ab. Bluffst du nie, wird deine Betting Range sogar immer stärker.
2) Die benötigte Equity hängt nicht von der gegnerischen Range ab, sondern nur von der Potgrösse am Showdown und den Kosten, bis zum Showdown zu kommen. Nur ist es eben so, dass du gegen eine starke Range eine stärkere Hand benötigst, um auf die gleiche Equity zu kommen wie gegen eine schwächere Range. Deine absolute Handstärke muss gegen eine schwächere Range also geringer sein als gegen eine stärkere Range. Der Weg ist also, nach der Calldown-Formel ausrechnen, welche Equity man braucht und dann abzuschätzen, ob man die benötigte Equity gegen die gegnerische Range auch hat. Outs spielen natürlich auch eine Rolle.
3) Klar, insbesondere dann, wenn man die gegnerische Callrange nicht kennt oder der Gegner inkonsistent spielt.
4) Zunächst von deiner Position. Ausser Position bettest du sie, falls sonst das Problem des negativen Freerolls besteht. Ansonsten musst du die Tendenz des Gegners zum Bluff abschätzen, denn du hast ja Showdownvalue. In Position hast du eine Valuebet, wenn der Gegner überwiegend schlechtere Hände callt. Du kennst aber die Callrange des Gegners nicht gut, sonst hättest du das Problem nicht. Also hilft dir Balancing weiter. Je mehr Bluffes du in deiner Range haben könntest, desto mehr Hände solltest du dünn valuebetten. Denn je mehr Bluffes du in deiner Range hast, desto mehr schwache Hände muss der Gegner callen, damit er nicht zu oft foldet. Dadurch werden deine zweifelhaften Valuehände stärker.
Das heisst, du musst darüber nachdenken, welche Range du aus der Sicht des Gegners hast und danach abschätzen, wie gross der Anteil deiner Bluffrange sein könnte.
5)
a) hängt von der Foldequity deiner Range im Zusammenhang mit dem Board ab. Auch gegen showdowngebundene Gegner kann man Foldequity haben. Im allgemeinen wirst du nur selten bluffen, aber viel valuebetten.
b) Balancing: wie viele Kombinationen hat deine Valuerange, welche Odds bekommt der Gegner? Daraus ergibt sich die Zahl der Hände, die du theoretisch bluffen kannst. Oft ist deine Valuerange nach einer Scarecard klein, also ist auch deine Bluffrange klein. Im allgemeinen wird es hier gut sein, deine Range zu polarisieren. Das heisst, deine zweifelhaften Hände bettest du hier nicht, da du mit ihnen auf keinen Fall einen Rebluff bekommen willst. Mit deinen eindeutigen Bluffs ist dir das egal, denn die kannst du einfach wegwerfen. Die zweifelhaften Hände können aber noch Showdowns gewinnen, wenn du nicht bettest. Deine totalen Bluffs werden ausreichen, um deine Bluffrange zu füllen, wenn deine Valuerange klein ist.
c) du keine Foldequity hast. Das hängt vom Gegner, dessen Range und dem Board ab.