Immer wieder sieht man sie irgendwo rumschwirren, oder Leute davon reden: Die magischen Odds, bei denen man (off)suited Connectors, 1- oder 2-Gapper oder sogar any2 completen oder callen kann.
Es kursieren verschiedene Listen mit verschiedenen Werten....und eine ist so falsch wie die andere, weil der komplette Ansatz Blödsinn ist.
Weil ich entweder davon überzeugt werden möchte, dass ich mal wieder Mist zusammen gedacht habe, oder euch von meiner Meinung überzeugen will (

) mach ich hier mal nen Thread dazu auf.
Diese Tabellen sind meißtens auf folgende Art und Weise entstanden:
Man nimmt eine Hand (z.B. suited Connector) und errechnet die Wahrscheinlichkeit, dass sie einen spielbaren Flop trifft (2pair oder besser oder Flush-/Straightdraw). Dann rechnet man die Wahrscheinlichkeit in Odds um und fertig.
Dieser Ansatz ist einerseits falsch, weil wir teilweise von Draws ausgehen, die wir aber eigentl. noch nicht gewonnen haben...aber irrelevant, weil es einen viel größeren Denkfehler gibt, der es verbietet übrehaupt preflop irgendwie nach Odds zu spielen.
Man legt dabei nämlich folgende Logik zu Grunde:
Wenn ich in X% Fällen gewinne, muss der Pot Y Bets groß sein, damit ich den Einsatz wieder raushabe. Das gillt zum Beispiel für ein X von 12,5%, einem Y von 7 SB und einem Einsatz von 1 SB (SB-Complete nach 2 Limpern).
Dummerweise liegt hier meine Equity (X, also 12,5%) unter der DurchschnittsEQ (bei 4 Spielern 25%) und das wirkt sich Postflop sehr stark auf meinen EV aus.
Der Postflop-Pot darf nämlich nicht ignoriert werden, was bei der Spielweise nach Odds aber getan wird.
Mehr Informationen dazu sind im Bonn-Handout zu finden:
http://www.pokerstrategy.org.uk/de/strategy/136/
und wer nicht glaubt, dass man den Postflop-Pot nicht ignorieren darf, schaut sich am besten die Diskussion im Feedback-Thread dazu an:
Profi Seminar Bonn Handout
So und jetzt bitte eure Meinung: laber ich hier totale Scheiße, oder sollte man einfür alle mal die Odds aus dem Preflop-Spiel verbannen?