Ich finde, die Diskussion hier geht in keine sinnvolle Richtung bzw. bewegt sich in zu unterschiedliche Richtungen. Und auch der Ton ist imo teilweise unangebracht, wenn hier zB Freitag Nacht Emails an employees verschickt werden und dann Montag um 15 uhr moniert wird, dass keine Antwort über das Wochenende erfolgte. Wenn diese Kritik dann noch süffisant mit "Ps: So viel zum Thema Kundenumgang" endet, wird es nicht nur unsachlich, sondern auch unfair. Vll. regt das den ein oder anderen zum Nachdenken an. Nun zum Thema:
Grundsätzlich gibt es hier 3 Kritikpunkte.
1) These: "ps.com lässt nicht kompetente Coaches coachen."
Ich kenne zu wenige der andere coaches, um das beurteilen zu können. Aber die strukturelle Arbeit und der Aufbau des neuen Coachingformates lassen darauf schließen, dass ps.com sich sehr wohl intensiv Gedanken macht, wen man in welchem Rahmen einsetzt. Und aus meiner eigenen Erfahrung in Gibraltar weiß ich auch um interne Qualitätsstandards; es wird sehr wohl in jedem Fall individuell geprüft und abgewogen, wie coaches an den Tischen performen. Und in den letzten Jahen wurde das Coachingangebot auch sukzessive angepasst. Zudem - das kann ich nach 7 Jahren als Spieler und 5 Jahren als Coach für mehrer communities heute mehr denn je unterschreiben - muss ein Coach nur zum Teil dieselben Fertigkeiten mitbringen wie ein Spieler. Ich kenne durchaus starke Coaches, die aber nicht in der Lage sind, den Skill an den Tischen umzusetzen. Gründe dafür können vielfältig sein. Sofern sie aber psychologischer Natur sind (schlechtes Mindset, Tiltanfälligkeit, kein Talent für Multitabling), diejenigen aber spieltheoretisch, didaktisch und sprachlich ein derart hohes Niveau mitbringen, dass sie in der Lage sind, anderen Konzepte zu vermitteln, warum sollte man sie hier nicht einsetzen? Ich empfinde es also selten als hilfreich, Graphen zu begutachten, um den Skill eines Coaches anzuzweifeln. Die Fähigkeiten und Fertigkeiten eines Coaches und Spielers überschneiden sich eben nur bedingt: Ein Spieler sollte in wenigen Sekunden auf vielen Tischen gleichzeitig high-end performen können. Ein Coach hat Zeit, Konzepte zusammenzufassen, aufzubereiten, vorzutragen. Fraglich ist meiner Meinung nach nur, ob ein Coach auch up-to-date bleiben kann, ohne an den Tischen zu sein, schließlich verändert sich das Spiel auch von Jahr zu Jahr und geht immer weiter Richtung gto. Sofern aber genug Motivation und Interesse für das Spiel besteht, ist auch das durchaus möglich imo. Und mir ist klar, dass ein ausgewogenes Coachingangebot auch liveplay beinhaltet. Für dieses braucht man definitiv eben auch in-game - high-end performer wie zB. Internet, nazgul, alderfalder, KTU oder auch mich (kann nur diese vier nennen, weil ich wie gesagt andere coaches nicht kenne), die eben auch praktischen Skill mitbringen.
Ich möchte dabei betonen, dass das kein Freifahrtschein sein soll, um sich eine Rechtfertigung aufzubauen, falls man kein winner an den Tischen ist. Vielmehr geht es mir darum, dass coaches auf Basis ihrer coachings kritisiert werden. Nicht auf Basis ihrer performance an den Tischen. Hilft es, wenn ein coach auch selbst viel spielt und die games schlägt? Ja! Ist es aber ein Auschlusskriterium, wenn er es nicht tut? Nicht unbedingt.
2) Kritik an Nicht-Bereitstellung kurzfristigen Ersatzes
Es ist kurzsichtig, zu behaupten, dass der Kostenfaktor hier eine Rolle spielt. Die Kurzfristigkeit lässt anderen Optionen oft keinen Raum; man kann nicht eben mal in 2 Stunden einen adäquaten Ersatz engagieren, ihr stellt euch das zu einfach vor. Viele Coaches wollen zB gar nicht live vorspielen - für kein Geld der Welt. Und ein 90-minütiges Theorie-Coaching kann man auch nicht ohne Vorerfahrung vorbereiten. Und dann muss der potentielle Ersatz-coach ähnliche Limits spielen/coachen, spontan erreichbar sein via skype, Zeit mitbringen, ein gutes setup (join.me, headset), usw usw. Es war nicht das erste und nicht das letzte mal, dass ein coaching ausfällt und sich so spontan kein Ersatz findet. Ein Coach muss eben topfit sein, um 90 minuten lang auf hohem Niveau spielen und kommentieren oder Inhalte interaktiv präsentieren zu können.
In meinem Fall war es so, dass ich nachmittags aufstand und kaum eine Stimme hatte und mich aufgrund dessen nicht dazu in der Lage sah. Das Coaching wurde gestern nachgeholt, und auch nächste Woche findet eines statt. Dann wieder alle 2 Wochen wie es die Regel ist. Es ging also kein "coaching" verloren. Das letzte coaching fiel übrigens im August aus.
3) Kritik an der Kommunikation von Ausfällen.
Dieser Punkt ist absolut korrekt und Kritik angebracht. Und diesen Schuh muss ich mir selbst mit anziehen, denn ich habe den Ausfall meines coachings nur intern kommunziert und nicht in meinem coaching thread. Für dieses Versäumnis möchte ich mich entschuldigen, es wird nicht mehr vorkommen. Was mangelhafte Kommunikation und Organisation von Seiten von ps.com angeht, hat SvenBe ja schon einiges gesagt und sich auch entschuldigt bzw. Besserung gelobt. Diese Kritik ist wertvoll und wie ihr sehen könnt, wird sie angenommen und hoffentlich - die Zukunft wird es zeigen - umgesetzt.
Gruß Siete