- 15.04.2008, 00:07
- 0
- Zuletzt editiert von Arikarion: 15.04.2008 00:34.
Alternative Überschrift: Ich verliere fast alle großen Pötte. Die kleinen darf ich mit Dealers Gnade gewinnen.
Ich habe keinen Schimmer, was ich noch machen soll. Oder was ich verbrochen habe, daß es so läuft. Wie so viele, die hier posten. Stecke gerade wieder in einer Session, die mäßig begann und wohl katastrophal endet, wie jede zweite Session seit November.
Nach einer Stunde Rumgekrebse bringe ich ein Damenpaar gegen einen dicken Bluff durch und freu mich, daß es heute zur Abwechslung auch mal ohne Bonuswhoring ein paar Dollar aufwärts gehen könnte. An einem anderen Tisch treffe ich zeitgleich gegen einen sehr loosen Bigstack, der Preflop 14BB callt, mein Asse-Set auf einem A32-Board. Er callt wieder eine sehr dicke Bet, wir gehen am 5-Turn All In, er zeigt mir 64o, ich treffe keins meiner 10 Outs.
5 Minuten später: KK gegen einen sehr loosen Spieler, der mich im SB mit 54o callt. Flop 732, er callt eine Potsize-Bet, am Turn donkt er mit einer getroffenen 5 heftig in mich rein, ich setz ihn All In, am River kommt das As zur Straight.
2 Minuten später: AKs auf der Hand, brav auf 6BB nach 2 Limpern geraist, einer der Limper, der ebenfalls schon als ziemlich wüster Spieler aufgefallen ist, reraist plötzlich heftig, ich setz ihn All In, er zeigt JJ, Flop KQx, hintenraus trifft er den Backdoor-Flush.
Nochmal 2 Minuten später: der nette Herr von Hand #2 nochmal. Diesmal callt er mich mit 63s. Ich habe wieder KK. Flop T97 - ich hau mal knapp über Potsize rein, er callt natürlich. Turn - König. Toll. Gleiches Spiel nochmal. Am River kommt die 8, er checkt, ich hau den Rest rein und nach ewig langem Nachdenken (oder Tarotkarten Legen, Auswürfeln oder den großen Watumba um Rat Fragen) callt er und holt sich noch einen Stack von mir.
In einer knappen Viertelstunde hats mir mal wieder 4 Stacks weggefetzt. Das kann mal passieren, kein Thema. Die Gegner treffen mal zwei Gutshots am Stück, man verliert mal einen Coinflip noch gegen Runner Runner Flush, jede zweite Hand, wo man den Gegner dominiert oder, wie zuletzt, etwa jedes dritte Full House gegen Quads. Das kommt vor, das ist gesund.
Das Problem ist - ich kenne es seit mittlerweile viereinhalb Monaten nicht mehr anders. Ich habe das Gefühl, ich spiele gegen den Dealer, nicht gegen andere vom Zufall abhängige Personen. Gegen Shortstacks läuft es relativ normal. Gegen Bigstacks verliere ich fast jeden Stack, den ich mit einem krassen Vorteil in die Tischmitte schiebe. 80-90%er sind bestenfalls Coinflips für mich. An guten Tagen. Was echte "Coinflips" betrifft - da sieht die Quote ähnlich katastrophal aus. Shortstacks - bevorzugt andere PSler - werden schon mal besiegt. Bigstacks? Haben eingebaute Arikarion-Protection.
Ich weiß nicht, was ich machen soll, es geht nicht voran. Vor November lief es immerhin nur ganz leicht unterdurchschnittlich. Das hat gereicht für regelmäßige 1200$ im Monat auf NL50, ohne viel spielen zu müssen. Seitdem halte ich mich nur noch mit Boni über Wasser. In jeder verdammten Session gehen durch reines Pech bei All In-Situationen 2-3 Stacks mehr drauf, als das bei durchschnittlichem Glück der Fall wäre. Ohne, daß das Pendel jemals daran denkt, irgendwann mal in die andere Richtung auszuschlagen. (seit Beginn des Jahres ganze zwei Sessions, wo es 4 Stacks hoch ging, sonst maximal zwei, wenn es "gut" lief; runter ging es schon bis zu 14 Stacks)
Ernsthaft: scheiß auf meine zahlreichen Leaks und die marginalen Unterschiede in meiner Winrate dadurch. Ich lese mir hin und wieder die Strategieartikel zum xten Mal und interessante Handdiskussionen durch, zu mehr reicht's dank Privatleben und Studium momentan einfach nicht, wenn ich auch noch zum Spielen kommen will. Ich denke mit, ich mache auch beim Mass-Multitabling noch fleißig Gegnernotizen und hab einen guten Überblick und brauchbare Reads. Ich mache Pausen, wenn's mal nicht so läuft (gerne auch mal wochenlang) oder wenn ich das Gefühl habe, die Tische werden zu tight und bin, meines Zeichens Asperger-Autist, auch noch hinreichend tiltresistent und "maschinenartig".
Ich kann momentan nirgendwo wirklich ansetzen. Für NL50 sollte mein mäßiges Spiel reichen. Und daß ich in All In-Situationen in 19 von 20 Fällen vorne liege und nur selten auf Monster auflaufe, gibt mir Recht. Es sollte reichen. Tut es aber aus irgendeinem Grund nicht. Die Wahrscheinlichkeit läßt mich Tag für Tag im Stich. Und es geht einfach nicht voran. Wenn ich nur dran denke, daß mich das in den letzten Monaten 4-5k$ gekostet hat... für manche hier sicher Peanuts, insbesondere für andere Diamonds. Für mich 5 Monate Vollfinanzierung von Studium, Miete und Lebensmitteln.
What's my line? Talisman kaufen? Mein Karma mit ehrenamtlichen Tätigkeiten aufpolieren? Mal in die Kirche gehen?
Ich verlange ja nichtmal Glück. Nichtmal durchschnittliches. Nur mal wieder die Abwesenheit von diesem absurden Pech, so daß ich nicht mehr in jeder Session meine 2, 3 Standardstacks verliere. Über Monate und über so viele Hände kann sowas doch eigentlich nicht sein.
Und während ich schreibe, gerade wieder gegen zwei 30BB-Shortstacks je einmal AK gegen KJ verloren (erst den Crap aus EP limpen, dann gegen jeden bösen Raise pushen - muß auf irgendeiner französischen Strategie-Seite so gelehrt werden). Nur Shortstacks diesmal, es geht bergauf.
Wenn die Wahrscheinlichkeit einen Hintern hätte, würde ich ihr täglich kräftig reintreten. Nur so als Erziehungsmaßnahme. Bis ich nur noch 2 von 3 All Ins mit einem rechnerischen Vorteil verliere und endlich mal wieder breakeven bin.
Ich weiß wirklich nicht mehr weiter.
Ich habe keinen Schimmer, was ich noch machen soll. Oder was ich verbrochen habe, daß es so läuft. Wie so viele, die hier posten. Stecke gerade wieder in einer Session, die mäßig begann und wohl katastrophal endet, wie jede zweite Session seit November.
Nach einer Stunde Rumgekrebse bringe ich ein Damenpaar gegen einen dicken Bluff durch und freu mich, daß es heute zur Abwechslung auch mal ohne Bonuswhoring ein paar Dollar aufwärts gehen könnte. An einem anderen Tisch treffe ich zeitgleich gegen einen sehr loosen Bigstack, der Preflop 14BB callt, mein Asse-Set auf einem A32-Board. Er callt wieder eine sehr dicke Bet, wir gehen am 5-Turn All In, er zeigt mir 64o, ich treffe keins meiner 10 Outs.
5 Minuten später: KK gegen einen sehr loosen Spieler, der mich im SB mit 54o callt. Flop 732, er callt eine Potsize-Bet, am Turn donkt er mit einer getroffenen 5 heftig in mich rein, ich setz ihn All In, am River kommt das As zur Straight.
2 Minuten später: AKs auf der Hand, brav auf 6BB nach 2 Limpern geraist, einer der Limper, der ebenfalls schon als ziemlich wüster Spieler aufgefallen ist, reraist plötzlich heftig, ich setz ihn All In, er zeigt JJ, Flop KQx, hintenraus trifft er den Backdoor-Flush.
Nochmal 2 Minuten später: der nette Herr von Hand #2 nochmal. Diesmal callt er mich mit 63s. Ich habe wieder KK. Flop T97 - ich hau mal knapp über Potsize rein, er callt natürlich. Turn - König. Toll. Gleiches Spiel nochmal. Am River kommt die 8, er checkt, ich hau den Rest rein und nach ewig langem Nachdenken (oder Tarotkarten Legen, Auswürfeln oder den großen Watumba um Rat Fragen) callt er und holt sich noch einen Stack von mir.
In einer knappen Viertelstunde hats mir mal wieder 4 Stacks weggefetzt. Das kann mal passieren, kein Thema. Die Gegner treffen mal zwei Gutshots am Stück, man verliert mal einen Coinflip noch gegen Runner Runner Flush, jede zweite Hand, wo man den Gegner dominiert oder, wie zuletzt, etwa jedes dritte Full House gegen Quads. Das kommt vor, das ist gesund.
Das Problem ist - ich kenne es seit mittlerweile viereinhalb Monaten nicht mehr anders. Ich habe das Gefühl, ich spiele gegen den Dealer, nicht gegen andere vom Zufall abhängige Personen. Gegen Shortstacks läuft es relativ normal. Gegen Bigstacks verliere ich fast jeden Stack, den ich mit einem krassen Vorteil in die Tischmitte schiebe. 80-90%er sind bestenfalls Coinflips für mich. An guten Tagen. Was echte "Coinflips" betrifft - da sieht die Quote ähnlich katastrophal aus. Shortstacks - bevorzugt andere PSler - werden schon mal besiegt. Bigstacks? Haben eingebaute Arikarion-Protection.
Ich weiß nicht, was ich machen soll, es geht nicht voran. Vor November lief es immerhin nur ganz leicht unterdurchschnittlich. Das hat gereicht für regelmäßige 1200$ im Monat auf NL50, ohne viel spielen zu müssen. Seitdem halte ich mich nur noch mit Boni über Wasser. In jeder verdammten Session gehen durch reines Pech bei All In-Situationen 2-3 Stacks mehr drauf, als das bei durchschnittlichem Glück der Fall wäre. Ohne, daß das Pendel jemals daran denkt, irgendwann mal in die andere Richtung auszuschlagen. (seit Beginn des Jahres ganze zwei Sessions, wo es 4 Stacks hoch ging, sonst maximal zwei, wenn es "gut" lief; runter ging es schon bis zu 14 Stacks)
Ernsthaft: scheiß auf meine zahlreichen Leaks und die marginalen Unterschiede in meiner Winrate dadurch. Ich lese mir hin und wieder die Strategieartikel zum xten Mal und interessante Handdiskussionen durch, zu mehr reicht's dank Privatleben und Studium momentan einfach nicht, wenn ich auch noch zum Spielen kommen will. Ich denke mit, ich mache auch beim Mass-Multitabling noch fleißig Gegnernotizen und hab einen guten Überblick und brauchbare Reads. Ich mache Pausen, wenn's mal nicht so läuft (gerne auch mal wochenlang) oder wenn ich das Gefühl habe, die Tische werden zu tight und bin, meines Zeichens Asperger-Autist, auch noch hinreichend tiltresistent und "maschinenartig".
Ich kann momentan nirgendwo wirklich ansetzen. Für NL50 sollte mein mäßiges Spiel reichen. Und daß ich in All In-Situationen in 19 von 20 Fällen vorne liege und nur selten auf Monster auflaufe, gibt mir Recht. Es sollte reichen. Tut es aber aus irgendeinem Grund nicht. Die Wahrscheinlichkeit läßt mich Tag für Tag im Stich. Und es geht einfach nicht voran. Wenn ich nur dran denke, daß mich das in den letzten Monaten 4-5k$ gekostet hat... für manche hier sicher Peanuts, insbesondere für andere Diamonds. Für mich 5 Monate Vollfinanzierung von Studium, Miete und Lebensmitteln.
What's my line? Talisman kaufen? Mein Karma mit ehrenamtlichen Tätigkeiten aufpolieren? Mal in die Kirche gehen?
Ich verlange ja nichtmal Glück. Nichtmal durchschnittliches. Nur mal wieder die Abwesenheit von diesem absurden Pech, so daß ich nicht mehr in jeder Session meine 2, 3 Standardstacks verliere. Über Monate und über so viele Hände kann sowas doch eigentlich nicht sein.
Und während ich schreibe, gerade wieder gegen zwei 30BB-Shortstacks je einmal AK gegen KJ verloren (erst den Crap aus EP limpen, dann gegen jeden bösen Raise pushen - muß auf irgendeiner französischen Strategie-Seite so gelehrt werden). Nur Shortstacks diesmal, es geht bergauf.
Wenn die Wahrscheinlichkeit einen Hintern hätte, würde ich ihr täglich kräftig reintreten. Nur so als Erziehungsmaßnahme. Bis ich nur noch 2 von 3 All Ins mit einem rechnerischen Vorteil verliere und endlich mal wieder breakeven bin.
Ich weiß wirklich nicht mehr weiter.