Die gleiche Frage hatte auch schon HariRadovan in den Comments.
Mal angenommen du hast einen 1-Outer am Flop und bekommst Pot Odds von 30:1. Kannst du dann profitabel callen?
Nein, kannst du nicht. Du hast zwar 4% Equity und könntest denken dir reichen Pot Odds von 23:1, aber solange keine all-in Situation vorliegt, wirst du die Riverkarte unimproved nicht sehen. Wenn der Gegner am Turn bettet, musst du folden und siehst daher in der Regel nur eine Street und nicht zwei. Deine 4% EQ nützen dir also nur zur Hälfte etwas und du wirst den Pot nur zu 2% gewinnen. Deswegen brauchst du am Flop Pot Odds von 46:1.
Ein 1-Outer entspricht also effektiv nur 2% EQ. Bei einem Backdoordraw hast du aber den Vorteil, dass du bis zum River drawen kannst, weil deine Hand am Turn stark genug wird um zu callen. Du siehst hier also beide Streets und deine 4% EQ sind auch effektiv 4% wert. Du musst anders als beim gewöhnlichen Draw nie Equity aufgeben! Daher ist der BDDraw im best case das Doppelte nämlich 2 Outs wert. Jetzt muss man nur noch das durchschnittliche Turninvestment berücksichtigen, welches die Outs etwas nach unten drückt (damit beschäftigt sich der Hauptteil des Artikels).
Mit anderen Worten: Es kommt darauf an in welche Spalte der Odds und Outs Tabelle du schaust: Nimmst du die Spalte Flop->River steht bei Pot Odds von 22:1 ein Out. Nimmst du dagegen die Spalte Flop->Turn, stehen bei Pot Odds von 22:1 zwei Outs.
Frage geklärt?