1) Die Tabelle ist für den Anfang nicht schlecht, aber wenn du etwas mehr Erfahrung hast, solltest du dir überlegen, wieviel dir der Gegner noch bezahlt, wenn du ausdrawst, also wie hoch deine implied Odds sind. Außerdem ist es wichtig, ob du zur Nuts drawst oder nicht. Mit nem Nut Draw kann man sich grundsätzlich mehr implied Odds geben, weil die dann immer auf deiner Seite sind. Läufst du dagegen Gefahr, zur zweitbesten Hand zu drawen, dann gibt dir keine oder nicht viele Implied Odds. Überleg auch, wie wahrscheinlich ein Split ist (1-Karten Straight draw z. B.), und discounte dann die Outs entsprechend.
Beispiel: Ich halte K

Q

auf nem A

T

2

Board. Ich drawe zur Nuts, es folgen noch zwei Setzrunden. Ich gebe mir hier sehr hohe Implied Odds, könnte also je nach Villain mehr als 1:11 callen, je nachdem wie showdownbound er ist, vielleicht so ca. 1:7...
2) Wenn z. B. meine cBet geraist wird, schaue ich immer den "Raise-cBet-Wert" an. Bei entsprechender Samplesize gibt er dir eine wichtige Auskunft darüber, mit welchen Händen du noch easy broke gehen kannst usw. Ist er klein (<5%, dann liegt es wohl nahe, dass er nur mit starken Made Hands raist). ist er groß (>20%, dann ist viel marginales in seiner Range und du kannst in der Regel mit TPTK broke gehen)
Ansonsten schau ich natürlich immer auf VPIP/PFR/AF/WSD, damit ist ein Gegner schon recht gut charakterisiert. Wenn jemand 30% PFR hat und AF 5 mit hohem WSD, dann dürfte recht klar sein, wie man spielen muss. Genauso klar, wenn der AF niedrig ist, und er bettet auf einmal, dann gibt man ihm eben viel Credit für seine Bets...
... ach so ja: Stats sind nicht alles. Thinking Villains können sich genau wie du an ihre Gegner anpassen. Bei solchen Gegnern sind die Stats und ihre daraus abgeleiteten Ranges mit Vorsicht zu genießen, ein guter Spieler wird nicht zu lassen, dass seine Ranges so wohldefiniert sind. Aber in den Mini Limits gibt es natürlich genügend Spieler, die sehr unflexibel sind, was ihren Style angeht, und sind deshalb leicht exploitable...