Original von QueenBeaver
Hallo,
ich komme heute immer und immer wieder in dieselbe dämliche Situation, in der mir eine Menge angeknöpft wird. Es läuft immer so:
Ich raise aus late irgendwas Feines, jemand callt aus den Blinds (oder es gab vorher einen Limper und der callt die 4-5BB nach). Flop kommt, und ich floppe nicht ganz Top pair (oder halte mittleres PP).
Ich contibette, die wird aber auch automatisch immer gecallt. Turn ein Brick. Villain checkt zu mir, ich checke. River ein Brick. Villain checkt zu mir. Ich denke mir: Hey, naja, vielleicht hat er nur aus Prinzip die Contibet gecallt. Ich bette also noch was rein. Entweder wird direkt gecallt oder sogar reraised.
Hier fängt es schon an. Wenn du Position hast, dann kannst du effektiv die Potgröße an deine relative Handstärke, im Verhältnis zur Range des Gegners, anpassen.
Wenn es keinen sehr guten Grund gibt z.b. mit 99 auf einem T62r Board eine cbet zu machen (z.b. das der Gegner sowas wie 6x, KQ oder sowas called), dann macht dein Gegner möglicherweise keinen Fehler. Kurz zum überlegen was: In Poker gibt es ZWEI Hauptgründe für Bets (JEDE Bet wird primär aus diesen zwei Gründen gemacht. Kannst du eine Bet nicht hauptsächlich diesen Bedingungen zuordnen, dann ist es ziemlich wahrscheinlich, dass die Bet schlecht ist)
1. Valuebet -> du erwartest, dass ausreichend schlechtere Hände CALLEN oder RAISEN
2. Bluffbet -> du erwartest, dass ausreichend bessere Hände FOLDEN
99 auf T62r. Du weisst, dass dein Gegner hier keine schlechteren Hände (oder nur extrem wenige callen wird) und du weisst, dass dein Gegner hier nur bessere Hände raisen oder callen wird.
=> Eine Bet wäre absolut sinnlos. Eine Bet mit solchen Händen fällt nicht in die oben genannten Bedinungen.
Genau die gleichen Überlerungen musst du am Turn UND River vornehmen. Callen mich schlechtere Hände? Folden bessere Hände etc.
Am Ende stellt sich immer heraus, da wurde Top Pair oder Overpair slowplayed. Und mir stellt sich die Frage, an welcher Stelle ich das hätte sehen können. Mir fehlt eine sinnvolle Einschätzung der Lage.
Ich bin mittlerweile aus Angst vor solchen Situationen dazu übergegangen, soetwas C/F zu spielen, wobei ich da anscheinend häufig mit irgendeinem mittleren Paar noch die beste Hand halte.
Hier wirfst du jetzt massiv die Positionen durcheinander. IP kannst du nicht C/F spielen.
Generell aber was zu Gegnern die TP und Overpairs slow spielen. Wenn diese Gegner raisen, dann beinhaltet ihre Range KEINE Toppairs oder Overpairs, sondern spaltet sich auf in Hände die schwächer und stärker als Toppairs sind. Wenn du ungefähr abschätzen kannst wie die Gewichtung dieser stärkeren und schwächeren Hände ist (ein paar SDs beobachten, dann weisst du das recht schnell), dann kannst du diese Spieler EXTREM einfach ausspielen.
Wenn diese Gegner generell ALLES slow spielen (starke Hände, schwache Hände etc.), dann wird das ausspielen noch einfacher. Entweder fängst du an gezielter zu bluffen (empfehle ich am Anfang nicht) oder du valuebettest einfach Hände gezielter, die etwas stärker als ihre Calldownrange sind.
Woran entscheidet ihr solche Hände? Spielt ihr die anders und kommt damit nicht in die Situation? Oder läßt sich eine Faustregel ableiten, etwa "Reraise am River = Fold"?
Danke.
Alle relevanten Entscheidungsdeterminanten habe ich dir genannt. Allerdings werde ich stellenweise aus deinem Post auch nicht schlau, da er sehr unstrukturiert, allgemein und ungenau ist.